2021: Philip Pettit
Die diesjährigen Einstein Lectures widmeten sich der Frage nach den Voraussetzungen und der Entwicklung vom menschlichen Denken und sozialen Handeln. Der renommierte irisch-australische Philosoph Philip Pettit beschäftigte sich an drei Oktober-Abenden mit der sozialen Natur unseres geistigen Lebens.
Philip Pettit, 1945 in Irland geboren und dort aufgewachsen, ist Laurance S. Rockefeller University Professor of Politics and Human Values an der Princeton University, USA, und Distinguished University Professor of Philosophy der Australian National University.
Philip Pettit arbeitet im Bereich der Moral- und Politiktheorie sowie zu Fragen der Philosophie des Geistes und der Metaphysik. Er ist Autor zahlreicher Bücher, die in viele Sprachen übersetzt wurden. Er war zudem als Berater der spanischen Regierung unter José Luis Rodríguez Zapatero tätig.
Auf Einladung der Albert Einstein-Gesellschaft und der Universität Bern hielt Philip Pettit drei Vorträge im Hauptgebäude der Universität Bern:
Video Lecture 1: A Social Genealogy of Human Mind
Eine soziale Genealogie des menschlichen Geistes
Abstract: Stellen Sie sich Lebewesen – Humanoide – vor, die, bevor sie sprechen konnten, Überzeugungen und damit verbundene Einstellungen entwickelten, aber nicht in der Lage waren, Urteile zu fällen. Dies Humanoide entwickeln ihre Gedanken rational, sind aber nicht in der Lage, darüber nachzudenken, was sie denken sollen. Und dennoch verfügen sie über ausreichende Fähigkeiten, Zugang zur Sprache zu erhalten. Es ist denkbar, dass diese Humanoide beim Erlernen der Sprache auch lernen, Behauptungen aufzustellen.
Video Lecture 2: Consciousness and the Capacity to Reason
Das Bewusstsein und die Fähigkeit zu denken
Video Lecture 3: Responsibility and the Capacity to Commit
Verantwortung und die Fähigkeit, sich zu verpflichten
Artikel im Online-Magazin «uniaktuell» zum 1. Vortrag
Eine (schöne) Geschichte des menschlichen Geistes
Was macht den Mensch zum Menschen? Wohl ganz einfach: dass er fähig ist, sich diese Frage zu stellen. Aber wie kam es dazu, dass er zu so einem mit Geist ausgestatteten Wesen wurde? Philip Pettit, der dieses Jahr die Einstein Lectures hält, versucht als Philosoph darauf eine Antwort zu geben, mit den Mitteln eines – von Einstein ja auch sehr geliebten – Gedankenexperiments.